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Reise mit Anlaufschwierigkeiten!

24.10.2021
Isabella-Eddy
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Reise mit Anlaufschwierigkeiten!

 

Nun sind wir schon drei Wochen auf Reisen, durchquerten die Schweiz, Italien, Frankreich und sind jetzt in Spanien gelandet. Allmählich kehrt Alltag in unser Nomaden Leben ein. Und ich erwische mich immer häufiger zu sagen, so jetzt gehen wir nachhause, wenn wir unterwegs sind. Mit Zuhause ist natürlich unser Wohnmobil gemeint. Ja es wird immer mehr zu unserem gemütlichen Zuhause.

 

So war das aber nicht von Anfang an. Jede Menge Hindernisse waren in diesen 3 Wochen zu bewältigen. Angefangen über EINFACHE handwerkliche Arbeiten, über die Lizenz zum Rennfahrer und schließlich mit der Prüfung zum Sicherheitsfachmann.

 

 

 

 

 

24-h-Service

24 h Campingservice sei dank!

Fangen wir von vorne an. Da wir ja so beschäftigt waren mit packen und räumen, haben wir uns mit dem Wohnmobil und seiner Handhabe so gar nicht beschäftigt. Wie funktioniert eigentlich die Heizung. Laut YouTube und meiner Kenntnisse, soll die Heizung ein klickendes Geräusch machen. Dann den Knopf nach unten drücken und es wird warm. Pustekuchen, gar nichts klickt hier. Wie gut das wir einen 24 h Campingservice haben hier am Bodensee. Der hat ein paar Drähte zurechtgebogen und etwas Kontaktspray und da war es das klickende Geräusch.

 

Ein Tag zuvor war der freundliche Mann schon mal bei uns, denn ein Fahrrad auf dem Fahrradträger zu sichern ist wichtig. Aber was tun, wenn die Halterung nicht mehr vom Fahrrad weg geht? Klar man fährt mit der Halterung. Aber die dreht sich bei jeder Kurve und nicht unbedingt vorteilhaft. Sie schlägt einem an die Beine oder ans Knie und man muss aufpassen nicht komplett blockiert zu werden und vom Fahrrad runterzufallen. Naja, dieser freundliche Herr meinte, da hilft nichts mehr. Also öffnete er die Fahrradhalterung mit Gewalt und kaputt war sie. Aber immerhin können wir jetzt wieder Fahrrad fahren ohne blaue Flecken zu bekommen. Ein Glück hatte ich für die Fahrräder mehrere Fahrradhalterungen eingepackt, sonst sähe es jetzt schlecht aus mit Fahrrad mitnehmen. Und weiter geht die Reise.

 

Unser nächstes Ziel sollte die Schweiz sein und die Schweizer Berge sind bekanntlich nicht ohne. Es ging hoch und runter und dann Stau und jetzt hatte unser Wohnmobil die Schnauze voll. 1. Gang ließ sich nicht mehr einlegen, und dann auch der 2. nicht mehr und dann wollte ich nicht mehr. Auf dem Seitenstreifen gerade noch rechtzeitig geparkt und schon stank es. Und nun? Der ADAC muss her. In der Schweiz ist das Telefonieren ja auch so günstig, nicht wahr? Leider deckt mein Tarif die Schweiz nicht ab, hier zahle ich pro Minute. Der ADAC brauchte 3 Anrufe bis endlich der heiß ersehnte Schweizer Pannendienst kam. Dieser teilte mir neue Instruktionen mit, die weitreichende Konsequenzen für uns mitbringen werden.

 

Schweizer Pannendienst!

Einweisung in ein Wohnmobil das 30 Jahre alt ist und gerade mal 70 PS hat vom Schweizer Pannendienst:

 

  1. Vermeiden sie die Kupplung zu benutzen (wirklich sehr einfach im Stau und wenn es Bergauf geht),
  2. keine Staus mehr. Bei so einem alten Wohnmobil mit so schwacher Leistung geht das nicht.
  3. Nicht allzu oft schalten, es empfiehlt sich bei unklaren Situationen im niedrigen Gang zu fahren.
  4. Vermeiden sie steile Berge (und das sagt er mir in der Schweiz)

Pannendienst

 

 

 

 

 

 

 

 

roter-Teppich

Roter Teppich!

Was der freundliche junge Mann eigentlich sagen wollte, gute Frau lassen sie es am besten mit diesem Gefährt weiterzufahren. Als ich ihm berichtete was wir damit noch alles vorhaben, schaute er mich mit großen Augen an und war glaube ich froh, dass er mich gleich wieder loswerden konnte. Letztlich war es nur die Kupplung, die nicht mehr wollte und er meinte mit meinem rechtzeitigen auf den Standstreifen fahren, habe ich alles richtig gemacht. Jetzt heißt es Kupplung zu sparen. Also Lotze er uns am Stau vorbei. Und jetzt kommt es. Wir durften sogar durch den Gotthardtunnel ohne Stau fahren. Wie das ging? Naja, dank der Ampel vor dem Tunnel. Die blinkte rot, aber nicht für uns. Wir durften mit unserem Gefährt an allen vorbei und durchfahren. Was für ein Gefühl. So als würde für uns der rote Teppich ausgerollt werden. Trotzdem hatte ich ab jetzt immer die Angst im Nacken. Hält unser Wohnmobil noch durch bis zum Ziel, kommt nochmal Stau? Und Berg hoch, bloß nicht schalten, einfach immer langsamer werden und sich überholen lassen. Naja, irgendwann werden wir von hinten angeschoben, denn ich glaube Fußgänger, die ein wenig trainiert sind, können uns locker Berg auf überholen. Eddy so nennen wir unser Wohnmobil, hat uns sicher ans nächste Ziel in der Schweiz gebracht an den Luganer See. Zukünftig werden wir nur noch nachts fahren.

 

 

Pattex sei dank!

Von dieser traumhaft schönen Gegend sollten wir leider nicht viel mitbekommen, denn hier ging meiner Tochter ihr Laptop kaputt. Wir waren hiermit den ganzen Tag beschäftigt. Und weiter ging es nach Italien, nach Genua. In Genua musste ich mich um das tropfende Waschbecken kümmern. Also machte ich mich in Italien auf die Suche nach geeignetem Dichtungsmaterial. Geht mal auf die Suche nach einem Laden, wenn Du kein Wort italienisch kannst. Und mit dem Wohnmobil darf ich ja laut Schweizer Anweisung nicht mehr so oft fahren und schalten. Also musste der Ort, in dem wir waren, reichen. Wie gut das es Smartphones gibt. Bilder gemacht und dann irgendwie gestikuliert was ich will. Der Erste, dem ich das Bild gezeigt habe, hatte seine ganz eigene Vorstellung was ich benötige. Da dieser aber kein Englisch konnte, musste seine Frau aufschreiben was ich dann im Geschäft zeigen sollte. Im Geschäft gelandet, hatte der aber eine ganz andere Vorstellung was ich benötige. Wie auch immer, ich bekam Dichtungsmaterial was auf wirklich allen Flächen hält und ja es ist endlich dicht.

Pattex

 

 

Nach einer Woche ging es weiter in die Provence nach Sanary zwischen Marseille und Toulon. Also wenn Frankreich eine andere Sprache sprechen würde, hätte ich mir da sofort ein Häuschen gekauft. Traumhaft schön die Gegend. Obwohl die Gegend so wunderschön ist, überkam mich hier das erste Mal das Gefühl, das diese Reise erst der Anfang meiner Veränderung sein wird. Ich dachte doch wirklich ich verändere meine Umgebung, meinen Job und dann wäre ich ein anderer Mensch. Das stimmt ja auch erst mal, denn jetzt bin ich heimatlos und ohne festen Wohnsitz. Ohne diese häuslichen Pflichten, habe ich aber auch viel mehr Zeit. Zeit zum Nachdenken, zum Fühlen und zum Grübeln. Und die Maschinerie ist in Gang gesetzt worden. Themen überkamen mich, wo ich Wetten eingegangen wäre, dass ich diese doch schon längst überwunden habe. Aber nein, habe ich nicht. Mein Körper signalisiert mir das ganz klar. Probleme sind jetzt wieder ans Tageslicht getreten, die ich, wenn ich ehrlich bin, nicht mehr klären wollte. Und das macht mich sehr traurig. Wie konnte mir das nur passieren, in diese typische Falle zu treten.

 

Ging Euch das auch schon mal so? Da veränderst Du Dein ganzes Leben, aber verändert hast Du nur Dein Äußeres und nicht Dein Inneres? Diese Arbeit steht jetzt bei mir an.

 

Und weiter geht es nach Spanien, denn hier wollen wir überwintern. Ob Eddy uns bis nach Spanien bringt?

 

Eindrücke aus den letzten 3 Wochen

Hier eine kleine Sammlung von unserem Start bis Frankreich!